GESCHICHTE
Die moderne Freimaurerei entstand auf den Britischen Inseln an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert, als die Werklogen der Bauleute mehr und mehr Berufsfremde aufnahmen. Die operative Maurerei wandelte sich so allmählich zur spekulativen Freimaurerei.
In London schlossen sich 1717 vier rein spekulative Logen, die nur symbolisch mit den Traditionen der Bauhütten verbunden waren, zur ersten Grossloge zusammen.
Der Pastor James Anderson gab ihnen eine Verfassung, die als „Alte Pflichten“ bis heute die Grundsätze der Freimaurerei darstellen. Die Entwicklung der Freimaurerei verlief keineswegs überall gleich. Auch in Schottland gab es schon frühzeitig Logen.
Durch die politischen Verhältnisse der damaligen Zeit beeinflussten schottische Emigranten den freimaurerischen Entwicklungsprozess in Frankreich. Von ihnen stammt die Verbindung zum Templerorden, der in ihrer alten Heimat Einfluss auf die Baukunst hatte.
Der untergegangene Templerorden galt als Wegbereiter einer universellen Kultur und wurde die symbolische Basis für eine christlich geprägte Freimaurerei. Als „schottische Maurerei“ wird heute nur noch die Hochgradmaurerei betrachtet.
In der Freimaurerei trifft uralte mystische Einweihungstradition auf die Rationalität der Aufklärung. Diese Kombination verschaffte ihr in der Umbruchssituation des 18. Jahrhunderts eine explosionsartige Verbreitung.
Irrungen und Wirrungen blieben von diesem Prozess nicht ausgeschlossen. Zu den Irrwegen zählte die „Strikte Observanz“, die einer zweifelhaften Ritterromantik huldigte. Viele Logen auf dem europäischen Kontinent schlossen sich ihr an.